Die Wahl von Fred Hermann zum stellvertretenden Vorsitzenden (1998) und zum Vorsitzenden (2001) mit seinem Stellvertreter Carlo Bonifer bildete wieder eine Zäsur in der Dossenheimer SPD. Damit und mit dem Rückzug der verdienten Gemeinderäte Gerd Apfel und Ingrid Ziegelhöfer wurde wieder ein Generationswechsel vollzogen. Ingrid Ziegelhöfer saß von 1989 bis 2002 für die SPD im Gemeinderat. Tilo Wachsmuth übernahm ihren Sitz. Gerd Apfel - seit Anfang der siebziger Jahre bis heute Mitglied des Vorstands der Dossenheimer SPD - war von 1975 bis 2001 Mitglied des Gemeinderats. Walter Bachert, bei der Kommunalwahl 1999 nur knapp am Einzug in den Gemeinderat gescheitert, rückte für ihn nach. Für sein kommunalpolitisches Engagement und seine Verdienste für die deutsch-französische Freundschaft erhielt Gerd Apfel 2002 das Bundesverdienstkreuz. Damit ist er nach Oskar Zimmermann das 2. Dossenheimer SPD-Mitglied, das Träger dieser hohen Auszeichnung ist.
Eine wichtige kommunalpolitische Grundsatzentscheidung musste die SPD 2003 treffen: Die achtjährige Amtszeit des amtierenden Bürgermeisters endete. Sollte man die erneute Kandidatur von Hans Lorenz unterstützen oder einen eigenen Kandidaten aufstellen? Im Rahmen einer außerordentlichen Mitgliederversammlung diskutierte man mit Hans Lorenz vier für die SPD wichtige Grundsätze ihrer Kommunalpolitik:
Da keine gravierenden Meinungsunterschiede festgestellt wurden, erklärte die Versammlung einstimmig, die Kandidatur von Hans Lorenz zu unterstützen. Ohne ernsthaften Gegenkandidaten wurde er von der Dossenheimer Bevölkerung am 2. Februar 2003 mit 97,9% der abgegebenen Stimmen für weitere 8 Jahre zum Bürgermeister gewählt.
Vor der anstehenden Kommunalwahl im Jahr 2004 wehte der Dossenheimer SPD der bundespolitische Wind ins Gesicht. Zwar hatte die SPD 1998 die Bundestagswahlen gewonnen und konnte 2002 mit knappem Ergebnis erneut die Regierung stellen, aber die Zeiten waren schwieriger geworden. Über mehrere Legislaturperioden hatten es CDU-Regierungen unter Helmut Kohl versäumt, dringend notwendige Reformen im Bereich der Alterssicherung und der Gesundheit einzuleiten. Abbau der Bürokratie und Reorganisation des Arbeitsmarktes waren ebenso liegengeblieben wie eine Steuerreform. Die SPD stellte sich dem Reformdruck und leitete mit der sogenannten „Agenda 2010“ grundlegende Veränderungen des Sozialversicherungssystems und des Arbeitsmarktes ein. Wie so oft in ihrer langen Geschichte bezahlte die SPD die Umsetzung unpopulärer, aber notwendiger politischer Reformen mit dem Verlust der politischen Macht.
Diese Umstände ließen für die anstehenden Kommunalwahlen nichts Gutes erhoffen. Zumal nach dem Ausscheiden von Gerd Apfel und Ingrid Ziegelhöfer auch der langjährige Sprecher der Fraktion, Jochen Matenaer, nicht mehr kandidierte. Damit schieden drei bekannte und bewährte Persönlichkeiten aus, die für die SPD viele Stimmen gebracht hatten.
Gemeinderatswahlen |
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Sitze im Gemeinderat |
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2004 |
CDU |
9 |
SPD |
4 |
Grüne |
4 |
FW |
4 |
FDP |
1 |
Summe |
22 |
So war es letztlich nicht zu vermeiden, dass die SPD ihr 1999 knapp gewonnenes, fünftes Gemeinderatsmandat nicht halten konnte. Nach dem „SPD-Stimmenkönig“ Klaus Bähr konnten Carlo Bonifer, Rüdiger Neumann und Tilo Wachsmuth die 4 Sitze im Gemeinderat gewinnen.
Sitzung Haupt- und Finanzausschuss
Sitzung Kinder- , Jugend- und Senioren-
ausschuss
Ortsvereinstreffen
Sitzung Gemeinderat