Geschichte des Ortsvereins - 1990-1999

Das alles überragende historische Ereignis Anfang der neunziger Jahre war zweifelsohne die Voll­ziehung der deutschen Einheit am 3. Oktober 1990. Für die Dossenheimer Sozialdemokraten waren es drei wichtige politische Aufgaben, die in dieser Phase bewältigt werden mussten: 1994 und 1999 fanden Gemeinderats- und 1995 Bürgermeisterwahlen statt.   

Nach 16 Jahren Amtszeit hatte der Sozialdemokrat Peter Denger erklärt, dass er für eine weitere Amtszeit nicht mehr kandidieren werde. In das nunmehr offene „Rennen“ schickte die SPD den damals 37-jährigen Dipl.-Verwaltungswirt Wolfgang Ernst (zurzeit OB in Leimen). Inhaltliche Schwerpunkte seiner Kandidatur waren:

• Beteiligung der Bevölkerung an wichtigen Entscheidungen
• Erhalt, Sanierung und Neubau bezahlbarer Wohnungen
• Fortsetzung der soliden Finanzpolitik der Gemeinde
• Förderung ortsansässiger Gewerbetriebe
• Ausbau der Verwaltung als modernes Dienstleistungsunternehmen
• Ausbau des Nahverkehrs in Zusammenarbeit mit Nachbargemeinden
• Verbesserung der Verkehrssituation (Parkflächen, Radverkehr, Fußgänger)
• aktive Kinder-, Jugend- und Seniorenpolitik

Da CDU, Freie Wähler und FDP den jetzigen Bürgermeister Hans Lorenz und die Grünen Christoph Nestor als Kandidaten aufstellten, standen die Dossenheimer Bürgerinnen und Bürger am 5. Februar 1995 vor einer spannenden Wahl:

Vor den zahlreich anwesenden Bürger/innen präsentierten sich in der Jahnhalle: Christoph Nestor, Wolfgang Ernst, Hans Lorenz. Die Diskussionsleitung übernahmen Karl Rühl stv. Hauptamtsleiter, Peter Denger Bm. Dossenheim.

Am Wahlabend war das Ergebnis eindeutig: Hans Lorenz gewann bereits im 1. Wahlgang mit 57,3% die absolute Mehrheit und war damit der neue Dossenheimer Bürgermeister. Wolfgang Ernst erreichte 21,9% und Christoph Nestor 19,4%.

Die bereits bei den Kommunalwahlen 1989 erfolgreiche, vierköpfige SPD-Gemeinderatsfraktion (Gerd Apfel, Klaus Bähr, Jochen Matenaer, Ingrid Ziegelhöfer) wurden auch 1994 und 1999 komplett wiedergewählt. 1999 gelang es sogar, ein 5. Mandat für die SPD zu gewinnen. Rüdiger Neumann war das neue Fraktionsmitglied.

Ein großer Erfolg für die SPD war die Bundestagswahl 1998: Gerhard Schröder konnte sich als neuer Bundeskanzler durchsetzen. In Dossenheim erzielte die SPD mit 33,4% ihr bestes Wahlergebnis seit 1980. Damals wählten 35,1% der Dossenheimer/innen die Sozialdemokraten mit ihrem Bundes­kanzlerkandidaten Helmut Schmidt. Seit der Bundestagswahl von 1998 sitzt Lothar Binding als Abge­ordneter für den Wahlkreis Heidelberg, zu dem auch Dossenheim gehört, im Bundestag.

Mit der gleichen Konstanz wie in der Fraktion präsentierte sich auch der Vorstand: Ab 1990 bis 1996 war Gerd Hammer der 1. und Peter Fischer der 2. Vorsitzende, ab 1997 bis 2000 führte Gerd Apfel den Ortsverein und Fred Hermann war 2. Vorsitzender.