GESCHICHTE DES SPD-ORTSVEREINS - Teil 9: 1949-1969

Veröffentlicht am 28.09.2005 in Ortsverein

Das beste Wahlergebnis der Nachkriegszeit erzielte die SPD bei der Kommunalwahl 1947 mit 38,2 % der Stimmen. Bei späteren Kommunal- und Kreistagswahlen lag die SPD meist unter 30 % (Ausnahme die Kreistagswahl 1979 mit 31,24 %), bei Landtagswahlen um 32 % und bei Bundestagswahlen meist knapp über 36 % (bestes Ergebnis war die Willy-Brandt-Wahl 1969 mit 36,8 %).

Aber es gab in der Nachkriegsgeschichte auch Wahlergebnisse, bei denen sich die Mitglieder freudig in die Arme fielen und anschließend bei gelöster Stimmung Grund zum Feiern bestand: Bei der Bildung der Koalition 1969 in Bonn, bei der erstmals in der Nachkriegsgeschichte ein Sozialdemokrat, Willy Brandt, Bundeskanzler wurde, bei der Wahl von Heinrich Schumacher 1963 zum Bürgermeister und bei der Wahl von Peter Denger 1979. Neben der rein politischen Arbeit wurden im Ortsverein auch zwei Traditionen gepflegt, die stärker den Zusammenhalt der Mitglieder fördern sollten. Dazu gehörten vor allem unter der Vorstandschaft von Georg Riedling und später Karl Miltner das Abhalten einer 1. Mai-Feier und - bis heute - eine jährliche Winterfeier mit Freunden und Familienangehörigen. In unregelmäßigen Abständen wurden auch Ausflüge organisiert.

Blättert man in den handschriftlichen Protokollen der Vorstandssitzungen und Mitgliederversammlungen, so stößt man auf einen Konflikt, der sich wie ein roter Faden durch die Parteigeschichte der SPD hindurchzieht: das Verhältnis zwischen Mandatsträgern und der Partei. Immer wieder gibt es Beschwerden von Mitgliedern über mangelnde Information aus der Fraktion an die Partei, über zu wenig Öffentlichkeit der Gemeinderatssitzungen und über fehlende Integration der Fraktion in die Partei. Der Wechsel in der Vorstandschaft gerade bei langjährigen Vorstandsvorsitzenden geschah immer unter dem erklärten politischen Ziel, die Zusammenarbeit zwischen Fraktion und Partei zu verbessern. Dies war beim Wechsel von Georg Riedling zu Karl Miltner, von Karl Miltner zu Oskar Zimmermann und von Oskar Zimmermann zu Erich Huber der Fall. Dieser Sachverhalt deutet darauf hin, dass es sich hierbei nicht um ein personelles, sondern um ein strukturelles Problem handelt: Wie kann eine Partei, durch deren Hilfe jemand Mandatsträger wird, gewährleisten, dass die Verbindung zu ihr nicht abreißt, dass der Mandatsträger sich nicht verselbständigt, so dass sein Tun und die politische Absicht der Partei auseinander fallen?

Als Oskar Zimmermann 1958 Karl Miltner, der sieben Jahre 1. Vorsitzender gewesen war, als Vorsitzenden ablöste, galt dies allgemein in der SPD als Zeichen für einen Generationenwechsel. Mit einigem zeitlichen Abstand vollzog er sich auch in der Fraktion: Zuerst durch die Wahl von Jakob Schmitt zum Gemeinderat 1959, dann durch die Wahlen von Oskar Zimmermann 1962, Heinz Dentz und Klaus Böttinger 1965 in den Gemeinderat. Grundsätzliche politische Änderungen waren damit auf den ersten Blick nicht verbunden. Allerdings legte Oskar Zimmermann und mit ihm der Vorstand stärkeren Wert auf ein Engagement der Dossenheimer SPD auf Kreisebene innerhalb der Partei. Stärker als früher wurden auch prominente Redner zu politischen Veranstaltungen eingeladen. Besonderen Wert legte Oskar Zimmermann in seiner 11-jährigen Amtszeit auf die sorgfältige Organisation jährlicher Feiern und des 60. Jubiläums. Höhepunkt war zweifellos in dieser Zeit die für Dossenheim aufregende Bürgermeisterwahl 1963, an deren für Heinrich Schumacher positiven Ausgang der SPD-Vorstand maßgeblichen Anteil hatte.

 

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