Zur Erinnerung an Oskar Zimmermann

Veröffentlicht am 28.11.2007 in Gemeindenachrichten

Bereits schon ein halbes Jahr nach der Kapitulation Deutschlands 1945 fanden sich in Dossenheim engagierte Sozialdemokraten zusammen, um den SPD-Ortsverein wieder ins Leben zu rufen. Aus den Parteiunterlagen geht hervor, dass 1946 Fritz Apfel, Willi Bässe, Alfred und August Groß, Eugen Hutt, Johanna Knoll, Karl Miltner, Peter Mühlbauer, Georg Riedling, Hans Ruland, Jakob Schmitt, Karl Scholl, Emil Späth und eben Oskar Zimmermann den SPD-Ortsverein gründeten.

Die ersten Nachkriegsjahre stellten die SPD vor vielfältige Probleme. Es galt, am Aufbau einer demokratischen Gemeindestruktur mitzuwirken und vor allem der durch die zunehmende Zahl von Flüchtlingen entstandenen akuten Wohnungsnot zu begegnen. Das beste Wahlergebnis der Nachkriegszeit erzielte die SPD bei der Kommunalwahl 1947 mit 38,2 % der Stimmen. Die SPD erhielt vier Sitze. Fraktionssprecher wurde Georg Riedling, der auch lange Zeit stellvertretender Bürgermeister war.

Als Oskar Zimmermann 1958 Karl Miltner nach sieben Jahren als 1. Vorsitzenden des Ortsvereins ablöste, galt dies allgemein in der SPD als Zeichen für einen Generationenwechsel. Mit einigem zeitlichen Abstand vollzog er sich auch in der Fraktion: Zuerst durch die Wahl von Jakob Schmitt zum Gemeinderat 1959, dann durch die Wahlen von Oskar Zimmermann 1962, Heinz Dentz und Klaus Böttinger 1965 in den Gemeinderat.

Grundsätzliche politische Änderungen waren damit auf den ersten Blick nicht verbunden. Allerdings legte Oskar Zimmermann und mit ihm der Vorstand stärkeren Wert auf ein Engagement der Dossenheimer SPD auf Kreisebene innerhalb der Partei. Stärker als früher wurden auch prominente Redner zu politischen Veranstaltungen eingeladen. Besonderen Wert legte Oskar Zimmermann in seiner 11-jährigen Amtszeit auf die sorgfältige Organisation jährlicher Feiern und des 60. Jubiläums.

Höhepunkt war zweifellos in dieser Zeit die für Dossenheim aufregende Bürgermeisterwahl 1963, an deren für Heinrich Schumacher positiven Ausgang der SPD-Vorstand maßgeblichen Anteil hatte. 1969 übergab Oskar Zimmermann das Amt des Ortsvereinsvorsitzenden an Erich Huber, war jedoch weiterhin führendes Mitglied der SPD-Fraktion im Gemeinderat. Für Dossenheim wichtige kommunalpolitische Entscheidungen mussten in dieser Phase, in der Oskar Zimmermann Fraktionssprecher war, getroffen werden: das Dauerproblem der von den Steinbrüchen ausgehenden Beeinträchtigungen, die Verhinderung der Eingemeindung, der Kreismülldeponie und der Steinnachtalstraße.

Oskar Zimmermann war für die örtliche SPD ein sicherer Stimmenlieferant. Das personalisierte Kommunalwahlsystem führte regelmäßig dazu, dass er vom letzten Platz der alphabetisch sortierten SPD-Kandidatenlisten von den Dossenheimer Wählerinnen und Wählern auf den 1.Platz gehoben wurde. Zur Kommunalwahl am 23.10.1989 trat Oskar Zimmermann nicht mehr an. Nach 27 Jahren verließ er den Gemeinderat. Abschied von der Kommunalpolitik nahm er damit aber nicht. An Mitgliederversammlungen oder sonstigen Parteiveranstaltungen bis in die jüngste Zeit nahm er teil und äußerte seine meist kritische Meinung. Gefürchtet bei Gemeinderats- und Vorstandsmitgliedern waren spontane Begegnungen mit Oskar Zimmermann im Ort. Es musste regelmäßig mit der Frage gerechnet werden: „Was habt ihr denn da wieder gemacht?“ Nach länger dauernden Diskussionen ging er zufrieden zu seinem Auto und fuhr zu einer Veranstaltung in den Odenwald, um dort Bilder für die Rhein-Neckar-Zeitung zu machen. So werden wir ihn in Erinnerung behalten!

 

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