Letztendlich war es nur eine Frage der Zeit, bis auch in Dossenheim Flüchtlinge aufgenommen werden mussten. Die dramatischen Krisenherde im Nahen und Mittleren Osten und in Nordafrika werden sich eher verschärfen als entspannen. Mit weiteren Flüchtlingen ist daher zu rechnen.
Klar ist, dass die Hauptlast der Flüchtlingsaufnahme von den jeweiligen Nachbarländern getragen wird. Daher ist es wichtig, dass international tätige, caritative Flüchtlingsorganisationen (z.B. Caritas, Diakonie, UNICEF, Pro Asyl, Ärzte ohne Grenzen usw.) durch Spendengelder unterstützt werden.
Klar muss aber auch sein, dass eines der reichsten Länder der Welt – Deutschland – sich nicht aus der Verantwortung stehlen kann und Menschen in ihrer großen Not helfen muss. Das gilt in besonderer Weise auch für Dossenheim, eine der „reicheren“ Gemeinden im Rhein-Neckar-Kreis. Es kann daher für Dossenheim nicht um ein Ja oder Nein bei der Flüchtlingsaufnahme sondern nur um das Wie gehen. Gerade aufgrund ihrer eigenen Geschichte – viele Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten flüchteten vor den Nazis ins Ausland – bekennt sich die SPD zur Aufnahme von Kriegsflüchtlingen und Asylbewerbern.
Die bevorstehende Unterbringung von Flüchtlingen sollte nach Auffassung der SPD von Beginn an aktiv gestaltet und die zu erwartende weitere Unterbringung konzeptionell vorbereitet werden. Wir schlagen daher folgende Vorgehensweise vor:
- Verbesserung der Informationspolitik gegenüber den unmittelbaren Nachbarn
- Organisation von „Kennenlernaktionen“
- Bereitstellung von Beschäftigungsmöglichkeiten
- angemessene Anzahl der unterzubringenden Flüchtlinge
- Schaffung von Gemeinschafts- und Betreuungsräumen in beiden Hotelbetrieben
- Einbindung von Ärzten, Kindergärten, Schulen, Kirchen und Vereinen
- Einrichtung einer zentralen Koordinierungs- und Kontaktstelle im Rathaus
- gleichmäßige, dezentrale Verteilung weiterer Flüchtlinge in alle Ortsteilen (West I, West II, Schwabenheimer Hof)