Kommunalpolitischer Rückblick

Veröffentlicht am 17.12.2008 in Gemeindenachrichten

Ein kommunalpolitisch interessantes Jahr geht in Dossenheim zu Ende. Das neue Wohngebiet West II mit dem anhängenden Gewerbegebiet und die Passivhaussiedlung auf der ehemaligen Steinbruchverladestation haben den nördlichen Teil Dossenheims verändert und den Charakter Dossenheims als Wohngemeinde an der Peripherie von Heidelberg gefestigt.

Augenfällig wurde dies bei der Diskussion um die Ansiedlung einer Müllverladestation am Schwabenheimer Hof. Erst als die zunächst von vielen nicht ernst genommenen Proteste der Schwabenheimer Landwirte auf positive Resonanz vieler Bürgerinnen und Bürger stieß, kippte die sicher geglaubte Mehrheit im Dossenheimer Gemeinderat für die AVR-Erweiterung. Treffend formulierte dies ein Bürger auf der Protestversammlung in der „Löwenscheuer“: „Für Dossenheim zählt die Einkommensteuer und nicht die Gewerbesteuer!“

Auch bei den Dossenheimer Schulen spiegelt sich die Dossenheimer Bevölkerungsstruktur wider. Über 70% der Dossenheimer Grundschülerinnen und Grundschüler wechseln nach dem vierten Jahr in die Gymnasien insbesondere in Heidelberg. Damit hat Dossenheim landesweit eine der höchsten Übergangsquoten. Die verbliebenen 30% verteilen sich in etwa gleichmäßig auf Realschule und Hauptschule. Anstatt – wie es die SPD fordert – Real- und Hauptschulen zu einer Regionalschule zu verschmelzen, verharrt das Kultusministerium im dreigliedrigen Schulsystem und beschert Dossenheim eine Mini-Hauptschule mit ca. 70 Schülerinnen und Schülern. Um das weitere Abhängen der Dossenheimer Hauptschülerinnen und Hauptschüler von der Entwicklung der größeren Hauptschulen zu verhindern, wäre ein mutiger Schritt Richtung Schriesheim notwendig: die Eingliederung der Dossenheimer Hauptschule in die von Schriesheim.

Die Entwicklung Dossenheims hin zu einer Wohngemeinde mit ca. 12.000 Einwohnern bedingt zukünftig große Investitionen im Kinder- und Seniorenbereich. Die Ansiedlung von jungen Familien, bei denen beide Elternteile auf ihrer beruflichen Weiterentwicklung trotz Familie bestehen, erfordert zukünftig den weiteren Ausbau der Kleinkindbetreuung. Die Erweiterung der „Purzelzwerge“ kann da nur der Anfang sein.

Trotz stabiler Geburtenziffern wird sich aber auch Dossenheim von der allgemeinen Entwicklung der deutschen Bevölkerung nicht abkoppeln können. Zeitversetzt wird auch hier der prozentuale Anteil älterer Menschen zunehmen und damit der Ausbau weiterer Betreuungseinrichtungen wie Pflegezentren, betreutes Wohnen und Pflegeheime notwendig werden. Die Finanz- und Wirtschaftskrise darf diesen Ausbau der sozialen Infrastruktur Dossenheims nicht verhindern. Die Forderungen der Bundeskanzlerin an die Kommunen durch Vorziehen notwendiger Investitionen die wirtschaftliche Talfahrt zu bremsen, sind ernst zu nehmen. Natürlich müssen die Kommunen auch entsprechend finanziell durch den Bund unterstützt werden.

Im nächsten Jahr finden in Baden-Württemberg drei Wahlen statt: Im Juni die Kommunal- und Europawahlen und im September die Bundestagswahlen. Wahlen sind essentieller Bestandteil einer Demokratie: die Parteien stellen sich dem Votum des Wählers. Wir - die SPD - freuen uns auf das nächste Jahr.

Der Vorstand und die Gemeinderatsfraktion der SPD wünschen allen Bürgerinnen und Bürgern Dossenheims ein friedvolles Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins Neue Jahr.

 

Termine

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