SPD-Neujahrsempfang zum Thema Bildung

Veröffentlicht am 22.01.2008 in Gemeindenachrichten

Zahlreiche Mitglieder und Gäste konnte OV-Vorsitzender Fred Hermann auf dem traditionellen Neujahrsempfang begrüßen.

Bevor er dem Referenten Dr. Franz Mentrup das Wort erteilte, ging Hermann auf die Situation der Schulen in Dossenheim ein. Während im vergangenen Schuljahr insgesamt 435 Schülerinnen und Schüler die beiden Grundschulen besuchten, konnten auf der Kurpfalz-Hauptschule nur noch 72 Schülerinnen und Schüler registriert werden. Diese niedrige Zahl kommt insbesondere durch die in Dossenheim ausgesprochen hohe Übergangsquote von Grundschülern in die umliegenden Gymnasien zustande. Von den 101 Grundschülern des Jahrgangs 2006/2007 wechselten 72 ins Gymnasium, 16 in die Realschule und nur 13 in die Hauptschule. Im Landesdurchschnitt wechseln nur 38,2% ins Gymnasium und mit 27,7% bleiben nahezu doppelt so viele in der Hauptschule als in Dossenheim. “Angesichts der Bevölkerungsstruktur in Dossenheim und der allgemeinen demografischen Entwicklung hat die Hauptschule in Dossenheim keine Zukunft”, so das Fazit von Hermann. Man müsse sich Sorgen machen um unsere Hauptschüler. In den umliegenden Gemeinden haben längst die Planungen von Kooperationen von Hauptschulen mit Realschulen und/oder Berufsbildenden Schulen begonnen.

Die Partei müsse dieses, wie andere Themen besetzen und Konzepte erarbeiten, nahm Mentrup den Faden auf. Er warf der aktuellen Landesregierung Konzeptionslosigkeit vor. Sie lasse damit die Kommunen allein, wie das Beispiel Dossenheim zeige.

Das Problem der Schulen liege auf der Hand. Zurückgehende Schülerzahlen würden die Grundschulen in wenigen Jahren in die gleiche Situation bringen, in der sich die Hauptschulen heute schon befänden. Mentrup warb dafür, die Möglichkeit einer Zusammenarbeit mit benachbarten Kommunen zu prüfen. Vielleicht sei auch die Aufgabe eines Standorts zur Stärkung des benachbarten günstiger als im Kleinstaatereidenken am Bestehenden festzuhalten.

Für die Situation der Grundschulen wertete er die Möglichkeiten anders als bei den Hauptschulen. “Die Grundschule gehört ins unmittelbare Lebensumfeld”, so Mentrup. Dort finden sich die Kinder, die sich schon aus der Kindertagesstätte kennen, wieder. Zur nahen Schule können die Kinder dann alleine gehen, was deren Selbstständigkeit stärke.

Auffallend sei in diesem Zusammenhang die beobachtbare Zunahme der Privatschulen. Ein Zeichen für eine zunehmende Zweiklassenauslese. Hier gelte es, diese Entwicklung auch als Herausforderung zu begreifen, so Mentrup: “Wir müssen die öffentlichen Schulen so gut machen, dass nur wenige die Notwendigkeit sehen, ihre Kinder auf eine Privatschule zu schicken und dafür auch noch Geld zu bezahlen”, meinte er. Wenn die Mehrzahl der Kinder öffentliche Schulen besuchten, würden sie darüber hinaus Zusammenhänge erfahren, die die Gesellschaft zusammenhalten. Der bildungspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion plädierte für die möglichst späte Trennung der Kinder für den Besuch der weiterführenden Schulen.

 

Termine

21.03.24 19.30 Uhr
OV-Treffen im Amiente

 

 

 

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