Stolpersteine

Veröffentlicht am 29.05.2018 in Ortsverein

Dossenheim (fh) - Wie in der letzten Ausgabe der Gemeindenachrichten berichtet, setzen sich die beiden christlichen Kirchen Dossenheims für die Verlegung von „Stolpersteinen“ ein. Diese Aktionen gehen auf eine Idee des Künstlers Gunter Demnig zurück. Er möchte damit an die Opfer der NS-Zeit erinnern, indem er vor ihrem letzten selbstgewählten Wohnort Gedenktafeln aus Messing ins Trottoir einlässt. Inzwischen liegen Stolpersteine in 1265 Kommunen Deutschlands und in einundzwanzig Ländern Europas. „Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist“, zitiert Gunter Demnig den Talmud. Mit den Steinen vor den Häusern wird die Erinnerung an die Menschen lebendig, die einst hier wohnten. Auf den Steinen steht geschrieben: Hier wohnte … ein Stein. ein Name. ein Mensch. Der SPD-Ortsverein unterstützt daher grundsätzlich die Verlegung von „Stolpersteinen“.

 

Der Historiker Rudolf Conzelmann schreibt im Dossenheim-Buch: „Die bedeutendste jüdische Familie in Dossenheim war die Familie Oppenheimer, deren Angehörige aus Oppenheim am Rhein stammten, seit 1450 in Heidelberg wohnhaft waren und sich um 1750 in Dossenheim niederließen. Bernhard Oppenheimer (1849-1930) gründete dort in der Hauptstraße 50 die schon erwähnte Futtermittelhandlung. Nach dem ersten Weltkrieg waren fünf Angehörige der Familie Oppenheimer noch die einzigen Einwohner jüdischen Glaubens im Ort, und als nach 1933 die nationalsozialistische Verfolgung einsetzte, flüchteten sie 1937 und 1938 in das vermeintlich sicherere Heidelberg, soweit sie nicht auswanderten. Dort wurden auch sie am 22. Oktober 1940 von der groß angelegten Deportation der Heidelberger Juden nach Gurs in Südfrankreich erfasst; von den nach Gurs deportierten ehemaligen Dossenheimer Oppenheimern konnte sich nur Rosa Österreicher, geb. Oppenheimer durch Auswanderung nach den USA retten; Leopold Oppenheimer kam bei der Verschleppung in den Osten um; Sigmund Oppenheimer und seine Frau Klara, geb. Marx starben im Vernichtungslager Auschwitz.“ (Quellen: Rudolf Konzelmann, Dossenheim-Die Geschichte einer 1250jährigen Bergstraßengemeinde; Broschüre des Jugendgemeinderats „Mahnmal“). Es sollte nun geprüft werden, inwieweit in Dossenheim überhaupt die Verlegung von „Stolpersteinen“ möglich ist.

 

 

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