Windenergie – die Blickrichtung macht’s!

Veröffentlicht am 06.12.2016 in Gemeindenachrichten

Steht man auf dem Teltschik-Turm und blickt Richtung Osten sieht man die hohen Ständer der Windräder, die weit aus dem umgebenden Wald herausragen. Zweifelsohne Fremdkörper, deren Bau und Betrieb einen Eingriff in den Natur- und Landschaftsschutz darstellen. Dreht man sich auf dem Teltschik-Turm um und blickt in die Rheinebene sieht man neben den vielen Häusern der Ortschaften auch die Anlagen des Großkraftwerks Mannheim, den Kühlturm des AKW Philippsburg und die zahlreichen Stromtrassen. Mitten in der dichten Besiedlung der Rhein-Neckar-Region produzieren sie Energie. Natur-, Landschafts- und Tierschutz, Sicht- und Gesundheitsbelastung werden hier schon lange nicht mehr thematisiert.

Im Unterschied zur Windenergie müssen insbesondere bei der Gewinnung der Atomenergie die ablaufenden technischen Prozesse durch einen hohen Aufwand kontrolliert werden. Die beiden Katastrophen von Tschernobyl und Fukushima haben dramatisch verdeutlicht, welche Konsequenzen es haben kann, wenn diese Systeme außer Kontrolle geraten. Die Strahlenbelastung nach der Tschernobyl-Katastrophe war global messbar und wird zeitlich noch lange fortdauern. Mit einem hohen finanziellen und baulichen Aufwand versucht man sowohl in Japan als auch in der Ukraine die Folgen zu kontrollieren, ohne sie jedoch gänzlich beseitigen zu können. Hinzu kommt, dass noch keine Konzepte zur sicheren Endlagerung des Atommülls existieren.                                           

Die Nutzung der Windkraft hingegen ist eine Form der Energiegewinnung, die akustisch, optisch, ja fast hautnah erfahrbar macht, welche technischen Prozesse ablaufen. Die entsprechenden Anlagen können jederzeit abgeschaltet und deinstalliert werden. Die Natur wird sich die beschädigte Landschaft wieder „zurückholen“. Im Unterschied zu den rein profitorientierten Betreibern der Atomkraftwerke – einige wenige Großkonzerne – werden Windräder auch von kleineren Investoren, ja sogar von Kommunen selbst oder Bürgerinitiativen gebaut und betrieben.

Die SPD ist nicht der Meinung, dass Windräder überall gebaut werden können oder sollen. Aber gerade das in unserer Region ablaufende Verfahren zur Ausweisungen von entsprechenden Flächen zeichnet sich durch ein hohes Maß an Transparenz und Vernunft aus. Wir begrüßen ausdrücklich, dass keine Windräder an der „1. Hangkante“ des Odenwalds erstellt werden. Auch die Frage der Effizienz muss aufgrund des erheblichen Eingriffs in die Natur hinreichend beleuchtet und geklärt werden. Wir kritisieren jedoch die pauschale Ablehnung. Bedacht muss immer werden, dass jedes Windrad einen Beitrag z.B. zur Beschränkung der letztendlich nicht beherrschbaren Atomenergie leisten kann.

 

Termine

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Mit der SPD im Gespräch auf dem Wochenmarkt

 

 

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