Wider Erwarten erlaubt das Kultusministerium mit einer Ausnahmegenehmigung die Umwandlung der Schriesheimer Hauptschule in eine Werkrealschule “neuen Typs”. Sie heißt daher in Zukunft “Kurpfalz-Grund- und Werkrealschule Schriesheim". Damit hat sie die beantragte Ausnahmegenehmigung erhalten, obwohl sie lediglich einzügig und Zweizügigkeit eigentlich vorgeschrieben ist.

Ursprung der jetzigen Diskussion ist die Konzeption des Kultusministeriums für eine Werkrealschule “neuen Typs”. Um die dafür notwendige Größe zu erhalten, hätte die Schriesheimer Hauptschule eigentlich einen Partner gebraucht. Da die angedachten Kooperationen mit Hirschberg, Heddesheim, Schönau und Dossenheim nicht zustande kamen, entschloss sich Schriesheim, die "neue Werkrealschule" im Alleingang umzusetzen. Im Dezember beschloss der Gemeinderat einstimmig, diesen Sonderweg mitzugehen. Die Verwaltung beantragte daraufhin beim Land die Ausnahmegenehmigung, die am 21. Januar erteilt wurde und am 27. Januar bei der Stadt einging. Wenn alles klargeht, könnte die neue Werkrealschule mit Schuljahresbeginn 2010/2011 in Betrieb gehen. Diese Genehmigung bezieht sich nicht nur auf die für Werkrealschulen "alten Typs" mögliche Übergangsphase bis Schuljahr 2011/12, sondern ist die grundsätzliche Entscheidung zur Einführung der Werkrealschule “neuen Typs”. Allerdings müssen in Schriesheim auch nach 2012 jedes Jahr mindestens 15 Zehntklässler vorhanden sein, ansonsten geht der Status Werkrealschule wieder verloren. Schriesheim ist daher der einzige Standort in der Region, der die neue Werkrealschule anbietet. Man muss daher den Dossenheimer Eltern raten, ihre Kinder mit Hauptschulempfehlung nach Schriesheim zu schicken, da sie nur dort die Möglichkeit haben werden, den neuen Werkrealschulabschluss zu absolvieren. Es sei denn, es gelänge Bürgermeister Lorenz doch noch eine Kooperation mit den Schriesheimern auszuhandeln, die wenigstens Teile der Dossenheimer Hauptschule retten würden.