„Müll-Hopping“ im Rhein-Neckar-Kreis – Ist Schütz der Müll-Hopp?

Veröffentlicht am 02.10.2006 in Gemeindenachrichten

Nach der Standortsuche für ein bundesligataugliches Fußballstadion beschäftigt sich die Region mit einer zweiten Standortfrage: Wo kann der Kreis eine Müllverbrennungsanlage bauen? Und wieder richtet sich die Suche gegen Mannheim. Was hat man nur gegen Mannheim?

In der Diskussion sind Dossenheim, Ladenburg, Hirschberg, Leimen, Sandhausen, Wiesloch, Hockenheim, Sinsheim - Sinsheim? Viele Gemeinden sind gar nicht erfreut. Im Unterschied zum Fußballstadion kommen nicht viele Zuschauer sondern viele LKWs mit Müll. Von Sinsheim gibt es bisher noch keine Reaktion. Die könnten doch quasi als Gegenleistung für das Stadion auch die Müllverbrennungsanlage nehmen. Beides zusammen könnte man dann AVR-Arena nennen?

Im Ernst – was soll das initiierte Standort-Hopping? Die Region wird weich geklopft! Demnächst werden die ersten Presseartikel erscheinen, wie modern, ökologisch und preiswert die neue Müllverbrennungsanlage sein wird.

Landrat Dr. Schütz hat noch eine alte Rechnung offen! Bereits im Jahr 1985 hatte der Kreistag auf Betreiben von Dr. Schütz beschlossen, ein Planfeststellungsverfahren für den Standort Ladenburg einzuleiten. Das rief in Ladenburg große Proteste hervor, und es gründete sich eine Bürgerinitiative. Nach heftigen Diskussionen im Rhein-Neckar-Kreis sprach schließlich der damalige SPD-Umweltminister in Stuttgart, Harald Schäfer, ein Machtwort und forderte die Zusammenarbeit bei der Müllentsorgung im Rhein-Neckar-Dreieck. Schütz willigte ein und beugte sich dem Druck aus Stuttgart.

In Baden-Württemberg werden Müllverbrennungsanlagen gebraucht! Bedarfsanalysen belegen, dass es auf Landesebene noch zu wenig Müllverbrennungsanlagen gibt. Das Müllaufkommen der Region ist aber jetzt schon nicht ausreichend für eine Anlage in Mannheim, wenn sie wirtschaftlich arbeiten soll. Mannheim kauft Müll z.B. aus Karlsruhe dazu. Zwei Anlagen im Umkreis von 20-30 km werden also vermehrt Müll aus Baden-Württemberg „ankaufen“ müssen. Sollte die wirtschaftliche Auslastung beider Anlagen gelingen und damit die Kosten der Bürger für die Entsorgung gesenkt werden können, müssten die Kosten für die stärkere Belastung der Infrastruktur und der Lebensqualität gegengerechnet werden.

Die SPD-Dossenheim hat sich daher geschlossen gegen den Bau einer Müllverbrennungsanlage in Dossenheim und anderswo ausgesprochen. Es widerspricht dem Grundgedanken der Metropolregion (Kooperation), wenn trotz vorhandener Mannheimer Kapazitäten in einer Entfernung von 20-30 km eine zweite Anlage gebaut wird. Die SPD-Fraktion hat daher in den Gemeinderat den Antrag eingebracht, den Bau einer Anlage abzulehnen. Fraktionssprecher Rüdiger Neumann: „Wir wollen ein einhelliges Meinungsbild des Gemeinderats nach außen geben, dass wir so etwas hier nicht wollen!“

Übrigens – die Mannheimer Bürgerinnen und Bürger zahlen selbst höhere Müllgebühren als wir im Rhein-Neckar-Kreis!

 

Termine

09.04.24 19.00 Uhr

Sitzung Haupt- und Finanzausschuss

23.04.24 19.00 Uhr

Sitzung Kinder- , Jugend- und Senioren-

ausschuss

24.04.24 19.30 Uhr

Ortsvereinstreffen

29.04.24 19.00 Uhr

Sitzung Gemeinderat

 

 

Mach mit!